Durch eine Ausweitung der Videoüberwachung des öffentlichen Raumes werden Ängste von Menschen geschürt und Bürger durch Überwachungskameras als Sicherheitsplacebos in vermeidlicher Sicherheit gewogen. Im Ernstfall kann nämlich niemand direkt eingreifen. Oft werden diese Systeme automatisiert und nicht live durch einen Beamten überwacht. Hinzu kommt, dass versierte Kriminelle sich durch Masken, Kapuzen oder Sonnenbrillen etc. schnell unkenntlich machen und sich so einer nachgelagerten Strafverfolgung entziehen können. Selbst wenn sich Täter durch Kameras ganz vereinzelt abschrecken lassen, wird hierdurch der Tatort nur an Orte verlagert, die noch nicht videoüberwacht sind. Dies würde im Ergebnis zu einer nicht endenden Überwachungsspirale durch immer neue Kameras an anderen Orten führen. Gleichzeitig erfassen die Kameras auch und überwiegend unbescholtene Bürger in ihrer Freizeit, die sich im Blickfeld der Kamera aufhalten.